Operation Kristallsturm by Arndt Ellmer

Operation Kristallsturm by Arndt Ellmer

Autor:Arndt Ellmer [Ellmer, Arndt ]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Der Sternenozean, Perry Rhodan, Science Fiction
Herausgeber: Pabel-Moewig Verlag GmbH
veröffentlicht: 2004-08-27T01:00:00+00:00


7.

Ich muss hier raus!

Noch immer heulte der Alarm durch das Schiff, ein durchdringender Wimmerton. Er ging ihm durch Mark und Bein. Malcolm S. Daellian spürte, wie die Nervenbahnen in seinen Armen und Beinen bebten.

Viel zu spät wurde ihnen klar, dass sie sich zu weit vorgewagt hatten.

Daellian fuhr herum, rannte los. Der Antigravschacht stellte den einzigen Weg nach draußen dar.

Aber der' Schacht verbog sich zu einer schiefen Röhre, knickte an mehreren Stellen ein. Es gab kein Durchkommen mehr. „Die Notrutschen, schnell!" Er hechtete zur hinteren Wand, wo die farblich abgesetzten Klappen wenigstens einen Fluchtweg in die darunter liegende Etage verhießen.

Die erste Klappe klemmte. Die zweite schmolz unter seinen Handschuhen. Die panischen Gesichter der Kameraden tauchten rundherum auf. Lautlose Schreie aus verzerrten Mündern - Augen, die nichts Menschliches mehr an sich hatten, Wangen, deren Haut Blasen warf und sich schälte. Das Fleisch darunter verkohlte im Schnellgang.

Daellian versuchte, dieses Horrorszenario loszuwerden. Er verschloss seine Sinne davor, aber es blieb. Die Sohlen seiner Stiefel fingen an zu kochen, es begann zu stinken. „Raus!"

Er schrie es, entdeckte Fed, der an einem glühenden Terminal klebte und halb ohnmächtig vor Schmerz loszukommen versuchte. Malcolm griff nach ihm, zog und zerrte, aber der Körper gab nicht nach. Schließlich riss das glühende Material des Raumanzugs. Feds Rücken leuchtete dunkelrot, dann platzte die Haut. Gestocktes Blut quoll in dicken Strängen hervor ...

Daellian floh vor dem Anblick. Wie von fern drang ein Bersten an seine Ohren. „Verdammt, nimm mich mit!", schrie Fedor Poscheff-Tsun. Er stand mitten zwischen den Terminals, aber seine Stiefel klebten am Boden fest. Der Kunststoffbelag rauchte, fing Augenblicke später an zu kochen. „Malcolm!"

Zwischen ihnen brach der Boden auf. Daellian warf sich gegen einen Sehrank, dessen Tür aufsprang.

Ein Kunststoffseil geriet ihm in die Finger. Er packte die Rolle und riss den Verschluss auf. „Los!"

Er warf dem Chefingenieur das eine Ende zu. Fed streckte die Arme danach aus, aber das Seil erreichte ihn nicht. Mitten in der Luft verglühte es, während die Rolle in Daellians Händen zu qualmen anfing. „Male...!"

Fedor Poscheff-Tsun brach mitsamt dem Boden in die Tiefe. Die hintere Hälfte der Leitzentrale verschwand in einem Abgrund. Daellian sah aufplatzende Helme, entstellte Gesichter, die sich in der Hitze dort drunten in Sekundenschnelle auflösten.

Malcolm schrie. Nein! Nicht schon wieder!

Er wollte kein zweites Mal sterben, das alles nicht noch einmal durchmachen. Gleichzeitig jedoch erkannte er mit einem letzten klaren Funken seines Bewusstseins, dass es für ihn keinen Ausweg gab.

Das Schicksal hatte ihn dazu verdammt oder von Geburt an dazu bestimmt, wenn man es positiv sehen wollte. Doch wo war daran etwas Positives?

Ein Knistern ließ Daellian herumfahren. Eines der Terminals riss auseinander. Dahinter erkannte er eine Treppe, die nach unten führte. Seine Gedanken überschlugen sich. In dieser Richtung lagen die Kleinhangars mit den Rettungslinsen. Mühsam bekam er die Stiefel vom Boden hoch. Sie drohten an dem Belag festzukleben. Mit trippelnden Schritten rannte er hinüber. Die Treppe schien noch in Ordnung zu sein.

Daellian setzte seinen Fuß auf die erste Stufe. Eine Woge heißer Luft erfasste ihn und warf ihn vorwärts. Er stolperte abwärts bis zur ersten Sicherheitstür.



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